Auftaktveranstaltung „GGN meets Industry“ in der Alten Gießerei, Gießen. (Fotos: JLU)
JLU Gießen

GGN meets Industry

Das Gießener Graduiertenzentrum für Naturwissenschaften und Psychologie (GGN) und das Zentrum für Materialforschung (ZfM) der JLU intensivieren ihre Zusammenarbeit mit Unternehmen im Bereich der Forschung und Entwicklung. Bei der Auftakt-Informationsveranstaltung am 12. November wurden die ersten Weichen gestellt.

Das Gießener Graduiertenzentrum für Naturwissenschaften und Psychologie (GGN) ist eine zentrale, fachbereichsübergreifende Einrichtung der Justus-Liebig-Universität Gießen. Das GGN wurde 2022 gegründet, um Forschende auf frühen Karrierestufen in den Naturwissenschaften und der Psychologie bestmöglich durch begleitende Qualifizierungsangebote zu fördern und in der weiterführenden Karriereplanung zu unterstützen. Inzwischen bildet das GGN ein interdisziplinäres Netzwerk für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaften – und auch den Unternehmen in der Region.

Austausch zwischen Unternehmensvertretern und Wissenschaftler:innen

Am 12 November hatten das GGN und das Zentrum für Materialforschung (ZfM) der JLU zu einer Informationsveranstaltung geladen, um Ideen zum Transfer von „Köpfen“ und Know-how aus der Universität in die Unternehmen vorzustellen. Mehr als 20 Vertreterinnen und Vertreter aus den Branchen Optik, Elektronik, Präzisionsmechanik, Funktionsbeschichtungen und Hochleistungsmaterialien waren der Einladung gefolgt. Präsentiert wurden neue Formate im regionalen und überregionalen Rahmen sowie die gezielte Einbeziehung verschiedener JLU-Einrichtungen, vor allem die EFRE-Innovationslabore „Hochleistungswerkstoffe“ und „Physik unter harschen Bedingungen“, das Center for Mind, Brain and Behavior (CMBB) und das neue Zentrum für Angewandte Informatik und Data Science (ZAD). Unternehmensvertreter tauschten sich mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über Interessen, Kompetenzen und Möglichkeiten aus.

Prof. Dr. Sangam Chatterjee (Mitte), seit Anfang 2024 Inhaber der LOEWE-Transfer-Professur für Hochtechnologiematerialien (HIMAT) am Zentrum für Materialforschung, im Gespräch mit Unternehmensvertretern.

Chancen und Potenziale auf beiden Seiten nutzen

„Das GGN sitzt an der Schnittstelle zwischen Studium und Beruf. Unsere Master-Studierenden und Promovierenden suchen frühe Kontakte zu Unternehmen, hier wollen wir helfen und neue Wege gehen“ erläuterte Prof. Dr. Peter J. Klar in seiner Vorstellung des Konzeptes: „Unser Ziel ist die Umsetzung einer engen Vernetzung sowohl auf der Ausbildungs- als auch auf der Projektebene.“ Dazu sollen einerseits Strukturen angeboten werden, um die Master-Studierenden über Praktika und Abschlussarbeiten in der Industrie zu informieren, damit diese frühzeitig Industrieerfahrung und Einblicke in Karrieremöglichkeiten erhalten. Andererseits sollen Projekte zwischen Expertinnen und Experten aus der Industrie und den Naturwissenschaften oder der Psychologie an der Universität auf Promotionsebene angeregt werden.

Für Prof. Dr. Sangam Chatterjee, seit Anfang 2024 Inhaber der LOEWE-Transfer-Professur für Hochtechnologiematerialien (HIMAT) am Zentrum für Materialforschung, eröffnet die Zusammenarbeit Chancen auf beiden Seiten: „Wir haben einen großen Pool an Wissen, gepaart mit hervorragender Forschungsinfrastruktur“, betonte er und ergänzte: „Wahrscheinlich haben wir Lösungen für ihre Herausforderungen, die wir noch gar nicht kennen. Die nötige Vertrauensbasis, um dieses Potenzial zu heben, möchten wir schaffen.“

Dr. Katja Fiehler, Geschäftsführende Direktorin des GGN (links), und Alumna Dr. Nina Hoinkis von der Schott AG.

Erfolgreicher Auftakt zu einem regelmäßigen Interessenaustausch

Abgerundet wurde das Programm von Impulsvorträgen zu Best-Practice- Beispielen. Dipl. Ing. Christian Altmann (Ariane Group) stellte die seit 2017 bestehende JLU-AGG-Graduiertenschule „Radiofrequenz-Ionentriebwerke“ vor, in deren Rahmen aktuell drei gemeinsame Promotionen laufen und zwei weitere bereits erfolgreich abgeschlossen wurden. Die beiden JLU-Alumni, Dr. Nina Hoinkis (Schott) und Dr. Harun Karimpur (Accenture), teilten mit dem Auditorium ihre eigenen Erfahrungen der Zusammenarbeit von Universität und Industrie in Promotion und Projekten.

„Ich bin mir schon jetzt sicher, dass diese erfolgreiche Veranstaltung nur der Auftakt zu einem regelmäßigen Interessenaustausch ist“, betonte Dr. Marie Bischoff, Geschäftsführerin des GGN und Moderatorin der Veranstaltung. Sie fasste die Anregungen der abschließenden Diskussionsrunde zusammen: „Sofort richten wir eine Mailingliste ein und setzen eine elektronische Austauschplattform am GGN zu Praktika und Abschlussarbeiten mit Unternehmen im Rahmen des Master-Studiums um.“ Rege Diskussionen und persönliche Gespräche während der Veranstaltung wurden zum Austausch von Ideen und Kontakten genutzt und danach im Faculty Club fortgeführt.

Rege Diskussionen und persönliche Gespräche während der Veranstaltung wurden zum Austausch von Ideen und Kontakten genutzt.

„Ich habe neue Kontakte geknüpft, die zum Erfolg der Transferprofessur beitragen werden“, sagte Prof. Chatterjee im Nachgang. Prof. Klar ergänzte: „Ich bin sicher, dass wir erste Projektideen generieren konnten und wir auf einem erfolgreichen Weg sind.“ Die Diskussionen in kleinen Gruppen, teilweise bis in den Abend hinein, bestätigten diesen Eindruck.

Weitere Informationen:

www.uni-giessen.de/ggn