Spitzenlose
Spitzenpreise und spektakuläre Ergebnisse bei Wetzlar Camera Auctions – trotz Corona. Über 500 Kunden waren bei der dritten Auktion für historische Fotokameras und Zubehör online zugeschaltet.
Bei der dritten Auktion von Wetzlar Camera Auctions (WCA) für historische Fotokameras und Zubehör kamen am 9. Oktober mehr als 250 Lose zur Versteigerung. Das Interesse der Bieter im Hotel Bürgerhof, an den Telefonen und im Internet war erwartungsgemäß groß. Über 500 Kunden waren allein online zugeschaltet. Vor allem bei den Raritäten des Wetzlarer Traditionsherstellers Leica schien die gefühlte Temperatur nicht nur im Auktionssaal deutlich anzusteigen.
Leica M4 oliv „Bundeswehr“ (1970)
Mit einer Stückzahl von nur 31 Exemplaren eine der ganz großen Raritäten und der seltenste Typ unter den Bundeswehr Leica Kameras in olivgrün lackierter Ausführung.
Canon EF 1:5.6/1200 mm L (1997)
Das Objektiv wurde im Jahr 1993 vorgestellt und war nur auf Sonderbestellung erhältlich. Canon selbst hat nie Produktionszahlen zu diesem Objektiv veröffentlicht. Vermutet wird eine Stückzahl, die um 20 Exemplare liegt.
So schnellten die Gebote für den Prototyp einer Leica III aus dem Jahr 1932 von 80.000 Euro auf erstaunliche 375.000 Euro nach oben. Noch außergewöhnlicher war das Ergebnis von 450.000 Euro für eine Leica M4 aus dem ehemaligen Bestand der Deutschen Bundeswehr in NATO-olivgrüner Lackierung von 1968. Ihren unerwarteten Höhepunkt erreichte die Fieberkurve, als die Auktionatoren ein Teleobjektiv Canon EF 1:5.6/1200 mm L aufriefen, von dem in den 1990er-Jahren vermutlich nur 20 Exemplare auf Sonderbestellung gefertigt wurden. Zwei telefonisch zugeschaltete Kunden lieferten sich ein spannendes Bietergefecht, das erst bei sagenhaften 500.000 Euro endete. Es handelt sich damit um den weltweit höchsten jemals für ein Fotoobjektiv auf Auktionen erzielten Preis.