November 2022
Junge Fachkräfte sind bei VIAOPTIC in allen Bereichen gefragt. (Fotos Ralf A. Niggemann)
VIAOPTIC

Beste Perspektiven

Ist es cool, bei einem führenden Experten für Kunststoffoptik zu arbeiten? Absolut! Wie sich VIAOPTIC als erfolgreicher Mittelständler im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte behauptet.

Vor fast 20 Jahren begann die Erfolgsgeschichte von VIAOPTIC. 2009 nahm sie am Leitz-Park nahezu ungebremst ihren Lauf. 120 neue Arbeitsplätze wurden seither geschaffen. Mit dem geplanten Erweiterungsbau werden noch mal deutlich mehr qualifizierte Fachkräfte gebraucht. Sie zu finden, ist alles andere als ein Selbstläufer. Wie das gelingt, darüber haben wir mit den beiden Geschäftsführern Bernhard Willnauer und Uwe Bommersheim gesprochen.

Der Erfolg eines Unternehmens hängt maßgeblich von dem Engagement, der Motivation und Zufriedenheit seiner Mitarbeiter ab. Das ist eine Binsenweisheit, die man in Sonntagsreden immer gerne hört. Wie sich das Ganze aber tatsächlich von Montag bis Freitag im Betrieb gestaltet, bleibt oftmals im Verborgenen. Am 15. Juli 2022 (kein Sonntag!) wurde der Wetzlarer VIAOPTIC GmbH vom Technologiekonzern Continental der „Supplier of the Year“-Award für besonders herausragende Leistungen in der Kategorie „Decorative Plastics“ verliehen – und Geschäftsführer Bernhard Willnauer durfte den Preis virtuell entgegennehmen. „Der Award ist eine großartige Anerkennung unserer Arbeit, über die wir uns sehr freuen“, sagte er: „Den Preis verdanken wir dem gesamten Team und der hervorragenden Arbeit, die in Wetzlar geleistet wird. Der Einsatz und die Expertise unserer Mitarbeitenden sind der Schlüssel unseres Erfolges.“

Dass der Dank aus dem Mund von Bernhard Willnauer wirklich so gemeint ist, kann man erst mal nur unterstellen. Aber im Gespräch wird schnell klar: Es ist ihm wirklich ein Anliegen. Unseren Vorschlag, über technologische Marktführerschaft im Bereich Kunststoffoptiken zu sprechen oder betriebswirtschaftliche Erfolgsmeldungen abzufeiern, wischt er freundlich, aber bestimmt zur Seite. Nein, er wolle darüber reden, was es heißt, sich als mittelständisches Unternehmen im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte zu behaupten.

Steigende Bedarfe im Geschäftsfeld der Kunststoffoptiken

Dafür tut die Firma eine Menge. Denn VIAOPTIC braucht dringend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um in dem sich ständig erweiternden Geschäftsfeld der Kunststoffoptiken den steigenden Bedarfen gerecht zu werden. Noch vor wenigen Jahren galten Kunststoffoptiken im Vergleich zu Glaslinsen als minderwertig. Das hat sich durch die Erschließung neuer Technologien und Anwendungsfelder eklatant verändert. „Natürlich kommen Sie an Glas nicht vorbei, wenn Sie etwa hochpräzise Linsen für ein hochleistungsfähiges Kameraobjektiv herstellen. Aber es gibt deutlich mehr optische Anwendungen, die nur mit Kunststofflinsen oder -prismen realisiert werden können“, erklärt Bernhard Willnauer.

Bei Projektionslinsen für Automobilscheinwerfer etwa kommt es nicht nur auf die optische Präzision, sondern auch die Gewichtseinsparung durch den Einsatz von Kunststoffmodulen an. Ein sogenanntes Curved Display in Premium-Fahrzeugen wiederum wird hinterleuchtet von Lichtleitern mit Millionen von Linsen, die nur 0,1 Millimeter Durchmesser haben. Auch das lässt sich nur in Kunststoff realisieren. Neben diesen höchst anspruchsvollen Automotive-Lösungen fertigt VIAOPTIC integrierte Baugruppen für Sicherheitslichtgitter und Polygone für Barcode Scanner mit sehr hoher Ebenheitsanforderung, um eine hohe Reichweite und Lesegenauigkeit zu gewährleisten. Hinzu kommen Fresnell-Linsen für Bewegungsmelder, optische Baugruppen für die Geldscheinprüfung in Kassenautomaten oder Spezial-Polygone für Automatiktüren, die den Erfassungsbereich vor der Türe abscannen. „Wir sind inzwischen extrem breit aufgestellt und müssen entsprechend vielfältige Spezifikationen erfüllen“, betont Uwe Bommersheim.

Erfahrung, Kompetenz und Expertise im Unternehmen

Um solche Kunststofflinsen und Baugruppen fertigen zu können, braucht es Expertise. Und die ist bei VIAOPTIC auf allen Ebenen gefragt: Unter Fach- und Führungskräften, bei den Projekt- und Abteilungsleitern sowie den Facharbeitern aus dem Metall- oder Kunststoffbereich. „Unser Kerngeschäft ist ganz klar produktionsgesteuert. Aber wir übernehmen teilweise auch Entwicklungsleistungen für die Kunden“, so Uwe Bommersheim. Der Anteil an weiblichen Mitarbeiterinnen in der Fertigung sei vergleichsweise hoch, weil es bei vielen Tätigkeiten auf präzise Fingerfertigkeit und innere Ruhe ankomme. „Wir gehen natürlich auch in die Automatisierung rein“, erklärt Bommersheim, „aber unter einer Stückzahl von 200.000 rechnet sich das nicht. Die Automatisierung hilft uns wettbewerbsfähig zu bleiben und den steigenden Personalbedarf abzumildern.“

Aktuell bildet VIAOPTIC fünf Industriemechaniker Fachrichtung Werkzeugtechnik, Verfahrensmechaniker Kunststoff und Industriekaufleute aus. Die Erfahrung, Kompetenz und Expertise im Unternehmen an neue Mitarbeiter insbesondere aus der jüngeren Generation weiterzugeben, ist Bernhard Willnauer ein zentrales Anliegen: „Wir setzen auf interne Ausbildung – zum einen aus fachlichen Gründen, zum anderen mit Blick auf die Integration der Auszubildenden im Unternehmen. Das ist für uns mehr Aufwand, aber auch ein Zeichen der Wertschätzung. Hier läuft keiner einfach so nebenher oder im schlimmsten Fall nur bis zur Kaffeemaschine und zurück.“

Zeitgemäße Arbeitsmethoden, Tools und Services

Wertschätzung hat bei VIAOPTIC auch viel mit Transparenz, Zutrauen und Eigenverantwortung zu tun. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden aktiv in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess einbezogen. In den Abteilungen findet ein regelmäßiger Austausch statt, um Kennzahlen abzugleichen, aber auch Kritik und Verbesserungsvorschläge einbringen zu können. Dabei ist auch und gerade die Kommunikation der Chefetage mit den Mitarbeitern enorm wichtig. „Dafür haben wir eine Broadcast Gruppe als zentrale Informationsquelle für mobile Endgeräte eingerichtet“, erzählt Uwe Bommersheim. So erfahren die Mitarbeiter alle relevanten Informationen direkt, ohne dass sich irgendwelche Gerüchte verselbstständigen und am Ende – wie bei der stillen Post – etwas ganz anderes dabei herauskommt.

Der Einsatz solcher Instrumente und Tools gehört bei VIAOPTIC zum Arbeitsalltag. Das jüngste Tool im Unternehmen ist eine Fahrgemeinschafts-App, die VIAOPTIC zusammen mit den Schwesterunternehmen im Leitz-Park aufgesetzt hat, damit nicht jeder allein mit dem Auto zur Arbeit fährt. Zudem bietet die Firma ein Jobrad-Leasing an. Der Weg hinauf zum Leitz-Park mag zwar nicht weit sein, aber für den einen oder anderen doch ziemlich steil. E-Bikes erleichtern die Entscheidung enorm, auch mal mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Und das wiederum ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt.

Flexibles und zukunftssicheres Arbeitsumfeld

Ganz entscheidend sind flexible Arbeitszeitmodelle, die den unterschiedlichen Lebensrealitäten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechen. „Auf Jobangebote ohne Homeoffice-Option reagiert inzwischen schon gar niemand mehr“, so die Erfahrung von Bernhard Willnauer. Der dienstälteste Mitarbeiter ist seit 49 Jahren im Betrieb und kennt es vielleicht gar nicht anders als täglich zu geregelten Arbeitszeiten seiner Arbeit nachzugehen. Aber gerade junge Menschen schätzen flexible Arbeitszeitmodelle und legen großen Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dass diese Balance aus Mitarbeitern zufriedene und auch leistungsfähigere Arbeitskräfte macht, ist kein Geheimnis.

„All das bieten wir, um die besten Mitarbeiter für uns zu gewinnen und ans Unternehmen zu binden“, sagt Bernhard Willnauer. Damit VIAOPTIC auch in naher Zukunft gesund wachsen kann, möchte man ergänzen. Dass die Dynamik im Bereich der Fertigung von Kunststoffoptiken nachlässt, ist nicht zu erwarten – zumal sich für Experten aus Wetzlar im Automobilbereich, in der Sensorik und Medizintechnik, in der Haustechnik und im Beleuchtungsmarkt ständig neue Anwendungsfelder eröffnen. Auch deshalb plant VIAOPTIC einen Erweiterungsbau am Leitz-Park mit 60 Prozent zusätzlicher Nutzfläche. 2023 soll der Neubau hochgezogen und in der ersten Jahreshälfte 2024 bezugsfertig sein. Natürlich lässt sich daraus nicht die Gewissheit einer Jobgarantie ableiten. Aber man liegt ganz bestimmt nicht falsch, wenn man bei VIAOPTIC einen zukunftssicheren Arbeitsplatz sucht.

Weitere Informationen:

www.viaoptic.de